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Drohneneinsatz gegen illegale Fischerei

Ergebnisse der Zusammenarbeit mit Sea Shepherd

Abschlussbericht

Passt dazu:

Bereits seit Juni 2021 unterstützt die Bees & Trees Stiftung das Team von Sea Shepherd. Für den Kampf gegen die illegale, unregulierte und undokumentierte (IUU) Fischerei im Mittelmeer kam so ein moderner Drohnenschwarm zum Einsatz.

Denn die illegale Fischerei bedroht die Nachhaltigkeit der Meeresökosysteme seit Jahrzehnten. Dabei sterben nicht nur die Fische, sondern oft die nachhaltige, traditionelle Fischerei gleich mit:* Überfischung beeinträchtigt die Reproduktionsfähigkeit aller Fischbestände und stört das ökologische Gleichgewicht. Lebensräume werden langfristig zerstört, beispielsweise durch den Einsatz von Grundschleppnetzen, die den Meeresboden und Korallenriffe schädigen. Im Umkreis der Äolischen Inseln im Mittelmeer findet man auch Hunderte von Kilometern an versunkenen Nylonleinen. Langsam verwandeln sie sich in Mikroplastik, das dann seinen Weg in unsere Nahrungskette nimmt. Also dürfte deutlich sein, warum sich der Einsatz lohnt.

Was unsere Unterstützung bewirken konnte


Sea Sheperd konnte die Drohnen vor allem hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeit und Beweismittel vorteilhaft nutzen. Sie starten schneller, als ein Boot zu Wasser gelassen werden kann. Dadurch kann Sea Shepard zügig reagieren, um die für die juristische Verfolgung so wichtigen Aufnahmen zu machen. Unter anderem in der Antarktis. Hier sammelten die Drohnen Fakten, um zu zeigen, wie sehr die Krillfischerei die Antarktis bedroht. Wenn ein Krill-Supertrawler direkt auf eine Schule fressender Wale zusteuert, dauert das Boote-zu-Wasser-Lassen zu lange, um filmen zu können. Die Drohnen starteten aber kurzfristig und machten genau die Aufnahmen, die dringend gebraucht werden.

Auch im Mittelmeerraum war ihr Einsatz schon erfolgreich. Im Sommer 23 ist dort die illegale Langleinenfischerei erheblich zurückgegangen: 70 Prozent weniger als im Vorjahr. Dank der gemeinsamen Bemühungen von Sea Shepherd und der italienischen Guardia di Finanza. Den ganzen Sommer patrouillierte die SEA EAGLE im Rahmen der OPERATION SISO 6 im Tyrrhenischen Meer mit zwei voll besetzten Schiffen (der SEA EAGLE und der CONRAD) und legte dabei fast 3.000 Seemeilen zurück, unterstützt von einem Land-Team mit rund 150 Freiwilligen aus 20 Ländern.

Die Sea Eagle Crew vor gesammelten Netzen

Die gemeinsamen Aktionen führten zur Entfernung von 30 Kilometern Hauptleinen und 2.000 Haken, die eine Bedrohung für Meeresbewohner darstellten. Mit Genehmigung des Comando Navale di Vibo Valentia der Guardia di Finanza konnte die Sea-Shepherd-Besatzung alle nicht gekennzeichneten und zurückgelassenen Fanggeräte bergen und demontieren. Im Juni unterstützte die SEA EAGLE außerdem das Boot GREGORETTI der italienischen Küstenwache bei der Beschlagnahmung von zwei illegalen Netzen im Golf von Sapri.

Lohnenswerter Einsatz

Sea Shepherds unermüdlicher Einsatz hat über die Jahre dazu beigetragen, dass sich die Populationen der Meeresbewohner im Tyrrhenischen Meer erholen konnten. Auch mit den Drohnen produzierte Videos halfen darüber hinaus, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Filme, die Pottwale, Delfine, Schwertfische und vor allem den vom Aussterben bedrohten Blauflossen-Thunfisch zeigen, haben die sozialen Medien regelrecht überschwemmt.

Die Aufgabe, die Gesundheit und Stabilität des marinen Ökosystems zu erhalten, bleibt bei aller Freude über die Resultate unverändert groß. Es ist noch ein langer Weg, um global ein nachhaltiges Fischereimanagement zu verankern und die negativen Auswirkungen illegaler Fischereipraktiken erfolgreich zu bekämpfen.

Schildkröte in einem Fangnetz

Leider enthielt ein gesichertes Netz die verhedderten Überreste mehrerer Meeresbewohner.

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